Sopranistin Rachel Harnisch

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Konzert Review

Lucerne Festival mit Claudio Abbado - Fidelio

Fidelio - Beethoven 
Lucerne Festival, August 2010 
Jonas Kaufmann, Nina Stemme, Rachel Harnisch, Christof Fischesser, Falk Struckmann, Christoph Strehl, Peter Mattei

Dirigent: Claudio Abbado

Recording DECCA CD 'Beethoven FIDELIO' with Claudio Abbado

If there has been a better Marzelline on record than Rachel Harnisch, I have not heard her!
Richard Osborne

Mr. Abbado’s winning cast includes the rosy soprano Rachel Harnisch as Marzelline, Jonas Kaufmann as Florestan, the appealing lyric tenor Christoph Strehl as Jaquino and the veteran bass-baritone Falk Struckmann as an uncommonly cagey villain, Don Pizarro.
New York Times

Rachel Harnisch is charming as Marzelline, her lyric soprano contrasting nicely with Nina Stemme's fuller sound . . . Claudio Abbado conducts the forces of the Mahler Chamber Orchestra and the Lucerne Festival Orchestra in an energetic reading of the score . . .
Mike Silverman, Boston Globe

Schon die ersten Takte dieser Fidelio“ Neuaufnahme lassen aufhorchen. Energiegeladen werden die einleitenden Akkorde der Ouvertüre akzentuiert, künden von dem sich anbahnenden Drama. Doch dann lässt das Solohorn, wunderbar weich intoniert, die unendliche Kraft der Liebe erahnen. Was Claudio Abbado und die fabelhafte Kombination aus Mahler Chamber Orchestra und Lucerne Festival Orchestra zu Beginn dieses Mitschnittes versprechen, lösen sei in der Folge ein. Technische Präzision, klangliche Schönheit und ein tief erfühltes Musizieren verbinden sich hier zu einer derart begückenden Einheit, dass Fragen nach der vermeintlich historisch korrekten Klanggestalt oder der philologisch richtigen Deutung der Tempoangaben verstummen müssen. Manche Stellen - den magischen Anfang des Gefangenenchors (grossartig der Arnold Schoenberg Chor), die schwer lastenden Akkorde in der Einleitung zur Florestan-Arie oder den ekstatischen, aber keinesfalls druckvoll verhetzten Schlussjubel - möchte man nicht mehr anders musiziert hören.

Glücklicherweise verfügte Abbado bei dieser in den Dialogen stark verknappten, halbszenischen Aufführung nicht nur über ein exzellentes Orchester, sondern auch über ein Sängerensemble, das bis auf eine Ausnahme auf einem ebenso hohen Niveau agierte. Nina Stemme hat den für die Leonore unerlässlichen warmen Seelenton in der Mittellage, aber ebenso die nötige Kraft für die dramatische Kerkerszene. Und auch vor den heiklen Hohen der grossen Arie muss sie nicht kapitulieren. In Jonas Kaufmann steht ihr der wohl derzeit weltbeste Florestan zur Seite. Mit fast schon unheimlicher Mühelosigkeit erklimmt er den Aufstieg ins „himmlische Reich"", begeistert aber mehr noch durch die schier unbegrenzte Palette an Farben und Schattierungen, mit der er das Leid des Gefangenen auszudrücken versteht.

In der Rolle der Marzelline gefällt Rachel Harnisch mit leuchtendem Sopran, dem aber auch genug Farben zur Verfügung stehen, um die Gewissensnöte der jungen Frau glaubhaft zu machen.
Das Opernglas, A. Laski